Adolf (Adi) Dassler (* 1900, † 1978) übernahm von seinem Vater einen Betrieb für Filzpantoffeln und stellte nach dem Ersten Weltkrieg 1920 die ersten Turnschuhe aus Armeebeständen wie Gummi-Benzintanks und Zeltleinen her und erfand 1925 den Stollenschuh. Sein Bruder Rudolf stieg 1924 in die Firma ein.
Adolf Dassler war schon seit Mai 1933 NSDAP-Mitglied. Er stattete mit seiner Firma bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin viele Leichtathleten mit Stollen- und Spikeschuhen aus. Bereits Jesse Owens trug seine Stollenschuhe: “… der erste unternehmerische Höhenflug kommt mit den Olympischen Spielen 1936, da entwickelt Adi Dassler den ersten Sprinterschuh mit Spikes – und bringt ihn raffiniert in Umlauf: Dem favorisierten US-Sprinter Jesse Owens überlässt er die Schuhe gratis, Owens gewinnt darin viermal Gold“ (Kistner 2012, S. 35).
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Adolf Dassler zunächst eingezogen, produzierte dann aber nach kurzer Zeit Stiefel für die Wehrmacht.
Nach dem Krieg wurde er entnazifiziert, da er 1936 amerikanische Sportler mit Sportschuhen versorgt hatte. Er trennte sich von seinem Bruder Rudolf, der 1948 die Firma Puma gründete. Adi Dassler gründete 1949 die Firma > Adidas (Adidassler) mit der berühmten Corporate Identity der drei Streifen. 1954 versorgte er als Zeugwart die siegreiche deutsche Mannschaft bei der Fußball-WM mit Schraubstollen-Schuhen.
In seinem Todesjahr 1978 machte der Konzern schon umgerechnet über 500 Millionen Euro Umsatz. Sein Sohn Horst Dassler führte das Unternehmen weiter – und entwickelte Sportkorruption und Sportüberwachung.
Quellen:
Das Reich im Zeichen der drei Streifen, in Spiegel 23/1986
Fritsch, Oliver, Adidas: Die Erfinder der modernen Sportkorruption, in zeitonline 21.5.2014
Kistner, Thomas, Fifa-Mafia. Die schmutzigen Geschäfte mit dem Weltfußball, München 2012
Trimborn, Marion, Mit drei Streifen zum Erfolg, in spiegelonline 7.7.1999
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