Der Bund Naturschutz beurteilte die bisherigen Gespräche mit der Bewerbungsgesellschaft als „nicht zufrieden stellend“ (Axel Doering), während der Deutsche Alpenverein eine konstruktive Zusammenarbeit versuchte. Der DAV ist ein staatlich anerkannter Naturschutzverband und gleichzeitig Mitglied im DOSB. (Effern, Heiner, Skeptische Umweltverbände, in SZ 11.3.2009) Der Hauptgeschäftsführer Thomas Urban sitzt im Aufsichtsrat der Bewerbungsgesellschaft. Außerdem hat der DAV noch ein weiteres Interesse: Er möchte Klettern als olympische Disziplin eingeführt sehen.
Berchtesgadener Land
Der Landkreis Berchtesgadener Land führt die Weltmeisterschaften für Bob und Skeleton 2011 durch; er sprang für den ursprünglichen Ausrichter Cortina d’Ampezzo ein, der die Umbauten an der dortigen Bahn nicht finanzieren konnte. Jetzt wird die Bobbahn in Berchtesgaden für 22 Millionen Euro umgebaut – mit Steuermitteln der Geldgeber Bund und Land. Die Athleten erhalten zum Training auch eine ganzjährig vereiste Anschubbahn. (Effern, Heiner, „Der Etat steht“, in SZ 11.3.2009)
Bündnis 90/Die Grünen Münchner Stadtrat
Auf der Stadtversammlung der Münchner Grünen Ende März stellte die Grüne Jugend München (GJM) den Antrag: „Wir lehnen die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spieler 2018 in München, Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königsee ab.“ GJM-Vorsitzende Katharina Schulze äußerte: „Sportgroßveranstaltungen können überhaupt nicht klimafreundlich sein.“
Den Gegenantrag stellte die grüne Stadträtin Sabine Krieger (inzwischen im Aufsichtsrat der Bewerbungsgesellschaft). Alle Grünen Stadträte und die „Obergrünen“ (3. Bürgermeister Josef Monatzeder, Umweltreferent Joachim Lorenz, Parteichef Uwe Kramm sowie die Landesvorsitzende Theresa Schopper) stellen sich hinter den Antrag Kriegers. Sie warnen vor einer Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt und verwiesen auf die Abstimmung im Herbst 2009. (Bielicki, Jan, Grüne: Olympia, nein danke! in SZ 31.3.2009)
Mit 50 zu 40 Stimmen lehnt die Parteibasis das aktuelle Konzept ab und fordert die Stadtratsfraktion auf, einen Kurswechsel einzuleiten. Der Grüne Umweltreferent Joachim Lorenz kommentierte die Entscheidung: „Damit können wir leben, endgültig entschieden wird erst im Herbst.“ (Bielicki, Jan Grüne vermeiden Bekenntnis zu Olympia, in SZ 1.4.2009) Die Entscheidung Mitte Oktober wird dann parteiintern als „dubios“ bezeichnet werden.