Der Antrag der Fraktionen der SPD, CDU/CSU und FDP „Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Olympiabewerbung weiterhin zu fördern und zu unterstützen.“ wurde im Bundestag am 2.7.2009 mit der Mehrheit von CDU/CSU, SPD und FDP verabschiedet. Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke enthielten sich. Der Grünen-Sportsprecher nannte den Beschluss einen Blankoscheck für die Bewerbung: „Es kann nicht sein, dass internationale Sportorganisationen wie das IOC einen Haufen Geld einkassieren und am Ende die Kommunen und das Land zahlt.“ DOSB-Präsident Thomas Bach (FDP) sprach dagegen von einer „nationalen Aufgabe“, die nur im „Schulterschluss von Sport und Politik gelingen könne“. (Weinreich, Jens, Münchner Spiele mit Berliner Segen, in SZ 3.7.2009)
Bach sagte zur Münchner Bewerbung, sie werde „sehr viel preiswerter als alle Bewerbungen , die wir in den letzten Jahren hatten“ – bei 30 Millionen Euro Bewerbungskosten! (Bielicki, Jan, Der Olympiapark als Zentrum der Spiele, in SZ 10.7.2009)
Deutscher Alpenverein
Im Gegensatz zum BN hielt der DAV im Juli die Olympischen Winterspiele für eine Chance, den Umweltschutz in der Bevölkerung zu verankern. Der Hauptgeschäftsführer des DAV, Thomas Urban kritisierte den BN, der die Fachkommission Umwelt gut begründet verlassen hatte und gab an, dass der DAV von innen heraus seine Einfluss für die Umwelt geltend machen wolle. Schließlich würde das Freiburger Öko-Institut eine Studie zum Verkehr erstellen und die Deutsche Sporthochschule Köln eine Expertise über die Naturverträglichkeit der Sportstätten. Wenn die Unterlagen im Herbst fertig gestellt seien, wolle der DAV die weitere Mitarbeit überprüfen. Auch die Neukonzeption mit dem Austragungsort Oberammergau akzeptierte Urban: „Nach jetzigem Stand ist das Konzept absolut naturverträglich, auch mit Oberammergau können wir gut leben.“ (Effern, Heiner, Olympischer Umweltschutz, in SZ 7.7.2009; abendzeitung.de 9.7.2009: Olympia 2018: Der erste Ärger um die neuen Standorte)
Kuratorium der Olympischen Winterspiele 2018
Am 9. Juli 2009 wurde das Kuratorium benannt: Neben Vertretern von Sportprominenz und Sportfunktionären, dem Vorstandsvorsitzenden des Sponsors BMW, Vertretern der Gewerkschaften, der Kirchen, der Arbeitgeber und des ZDF wurden die Politiker Wolfgang Schäuble (CDU), Frank-Walter Steinmeier (SPD), Guido Westerwelle (FDP), Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) sowie die ehemaligen Politiker Gerhard Schröder (SPD), Theo Waigel (CSU), Richard von Weizsäcker (CDU) benannt: Es waren also bis auf Die Linke alle Bundestagsparteien eingebunden.
Münchner Stadtrat
Die beiden Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft, Richard Adam und Bernhard Schwank stellten das neue Konzept der Olympiaplaner mit Oberammergau vor, das dann lediglich gegen die Stimmen von ÖDP und Die Linke im Stadtrat gebilligt wurde. Die Stadträtin und Mitglied des Aufsichtsrates der Bewerbungsgesellschaft Sabine Krieger (Bündnis 90/Die Grünen) lobte das Bewerbungskonzept auch mit Oberammergau als „sehr gut“ und fand es „logisch und schlüssig, an der Bewerbung weiter festzuhalten“. (Bielicki, Jan, Olympia – so ökologisch wie möglich, in SZ 15.7.2009) Oberbürgermeister Ude griff die Olympia-Gegner scharf an und warf ihnen „Kirchturmpolitik“ vor; durch ein Scheitern der Münchner Bewerbung wäre „der Eingriff in die eine Welt überall größer als in Garmisch“. Kuratoriumsmitglied Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) gab sich in einem SZ-Interview kritisch („Als Feigenblatt lasse ich mich nicht missbrauchen“), definierte dann aber umgehend: „Natürlich gibt es eine Haltung, die Großveranstaltungen grundsätzlich ablehnt… Aber es ist nicht die Haltung der Grünen.“ (Bielicki, Jan, Breite Unterstützung für Olympiabewerbung, in SZ 15.7.2009; Interview in SZ 15.7.2009)
Gutachten Deutscher Wetterdienst
(Siehe auch 18 Gründe: Klimawandel)
Im Juli 2009 erschien ein „Gutachten“ des Deutschen Wetterdienstes bezüglich der zu erwartenden Klimaveränderungen bis zum Jahr 2018 mit dem trivialem Ergebnis, dass sich wenig ändern würde und die Winterspiele durchführbar erscheinen. (Deutscher Wetterdienst, Gerhard Hofmann, Klimaverhältnisse im Hinblick auf die Bewerbung zu den Olympischen Winterspielen 2018, München, Juli 2009; Auftraggeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit)