Oberstdorf erstickt inzwischen im Autoverkehr durch kilometerlange Staus auf den Straßen zu den Skiliften am Nebelhorn und Fellhorn. Die Prädikate „Heilklimatischer Kurort“ und „Kneipport“ sind gefährdet. (Szymanski, Mike, Smog-Alarm im Luftkurort, in SZ 3.1.2009)
Ähnliches wird in Garmisch-Partenkirchen geschehen, wenn die durch die Olympischen Winterspiele bedingten Straßenausbauten mit der durchgehenden Autobahn und mehreren Anschlusstunnels die Stadt zu einer riesigen Verkehrsinsel machen, an denen der Transit-Verkehr vorbeibraust und die Abgase im Tal lässt.
5. Januar 2009
Annette Büsch schrieb in einem Leserbrief an die Süddeutschen Zeitung: „Als Garmisch-Partenkirchenerin finde ich es sehr schade, dass Sie ausgerechnet Herrn Doering eine Plattform für seine einseitige Sichtweise geben.“ Sie „vergaß“ zu erwähnen, dass sie für das Christlich Soziale Bündnisses (CBS) des Bürgermeisters Thomas Schmid die Öffentlichkeitsarbeit in Garmisch-Partenkirchen leitet.
CIPRA-Papier
Die Umweltverbände erstellten über die Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland ein gemeinsames Positionspapier mit einem Fragenkatalog, das am 8.1.2009 dem DOSB zugesandt wurde. Der Eingang des Schreibens wurde am 22.1 bestätigt, aber nicht beantwortet. Die Beantwortung wurde für das Treffen des DOSB mit den Umweltverbänden am 13.2. zugesagt.
Grundlagenpapier Bund Naturschutz
Sylvia Hamberger (GÖF, Mitglied AK Alpen) und Axel Doering (AK Alpen BN, Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen des BN) erstellten ein Grundlagenpapier zur geplanten Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2018 „München + 2“ mit dem Schwerpunkt Garmisch-Partenkirchen für den Bund Naturschutz e.V.: „Vom Mikroklima und Megaschulden“. Dort wurde auf die Bewerbung und die Problembereiche Klima, Nachhaltigkeit, ökologische Bilanz etc. eingegangen. So wird von der Bewerbungsgesellschaft zum Beispiel die angebliche „Klimaneutralität“ hervorgehoben (die nur über obskure Tricks errechnet werden kann), während der traditionelle Landschaftsschutz unter den Tisch fällt. Der Umweltreferent von Garmisch-Partenkirchen, Prof. Wolfgang Seiler, ein ehemaliger Warner vor dem Klimawandel, betonte inzwischen die Bedeutung eines spezifischen „Mikroklimas“ in Garmisch-Partenkirchen, das dort für kältere Temperaturen (im Zeitalter der globalen Klimaerwärmung) sorgen würde.
Energiebedarf
Siehe auch 18 Gründe: Schnee oder Nichtschnee
Der Energieaufwand für die Sportanlagen, der durch die Klimaerwärmung noch verstärkt wird, ist sehr hoch. Die neue Skisprungschanze am Gudiberg wird künstlich gekühlt. Fünf Talabfahrten werden schon jetzt künstlich beschneit, dazu kommt noch der Energieverbrauch durch Pistenraupen, Lifte etc. Ebenfalls geschildert wurden Finanzierungs- und Verkehrsprobleme.
Tourismus
Der Tourismus-Experte Jürg Stettler (Universität Luzern) warnte in einem SZ-Interview vor der Überschätzung der Werbewirksamkeit sportlicher Großveranstaltungen. Positive Effekte würden überschätzt, Risikofaktoren unterschätzt; Stammgäste werden vergrault. Speziell Olympische Winterspiele sind wetterabhängig und beinhalten ein überdimensionales Risiko. („Der positive Effekt wird überschätzt“, in SZ 23.1.2009; die Studie ist im Anhang Ausgewählte Literatur angeführt.)