Website-Besucher
Vom Februar 2010 bis zum 22. April 2011 hatte unsere Website insgesamt 200.112 Besucher. Im März 2011 waren es 24.363.
Ludwig Hartmann fragt nach
Anfang April 2011 fragte MdL Ludwig Hartmann die Bayerische Staatsregierung u.a.:
– welchen Anteil die Personalkosten der Bewerbungsgesellschaft haben. Diese waren zuletzt im Dezember 2009 mit 20 Prozent des Etats von damals 30 Millionen Euro angegeben worden.
– Ob es weitere personenkostenrelevante Bereiche gäbe;
– in welchem Verhältnis die internen Personalkosten der MitarbeiterInnen zu den Ausgaben für externe Honorarverträge stehen etc.
Und falls München 2018 nicht den Zuschlag erhalten sollte:
– welche Auswirkungen dies auf die Verträge der MitarbeiterInnen habe;
– zu welchem Zeitpunkt die Gesellschaft aufgelöst werden soll und
– ob die Aufsichtsratsmitglieder oder die Mitglieder der Gesellschafterversammlung Aufwandsentschädigungen erhalten würden (Anfrage Ludwig Hartmann, Personalkosten der Bewerbungsgesellschaft München 2018, 5.4.2011)
Aufsichtsrat Christian Ude
Im April 2011 konnte sich OB Ude immer noch über die Aktion von Nolympia am 1. März 2011 ereifern: „So ein klägliches Häufchen habe ich auf dem Marienplatz noch nie gesehen. Der geballte Widerstand der Olympiakritiker wirkte wie eine verirrte Schulklasse“ (Peer, Mathias, „Ein negatives Votum wäre ein schwerer Rückschlag“, in handelsblatt.com 5.4.2011).
Die Nachwirkungen scheinen ja nachhaltig gewesen zu sein.
In diesem Artikel berichtete Ude auf die Frage nach dem hohen Anteil Sponsoren in Öffentlicher Hand von seinem merkwürdigen Selbstverständnis als Aufsichtsrat: „Als Politiker wären wir doch unglaubwürdig, wenn wir private Firmen in die Pflicht nehmen würden, und sich gleichzeitig die Unternehmen, in deren Aufsichtsräten wir sitzen, nicht engagieren würden“ (Peer, Mathias, „Ein negatives Votum wäre ein schwerer Rückschlag“, in handelsblatt.com 5.4.2011).
Man beachte den Pluralis majestatis: „Wir“.
Laut www.christian-ude.de ist Ude u. a. Aufsichtsratsmitglied bei der Flughafen München GmbH (Nationaler Förderer von München 2018, Größenordnung drei Millionen Euro). Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Ude bei Stadtsparkasse München (die Sparkassen Finanzgruppe ist Nationaler Förderer von München 2018, Größenordnung drei Millionen Euro). Aufsichtsratsvorsitzender ist Ude bei: Stadtwerke München (Nationaler Ausstatter, Größenordnung 300.000 Euro), Olympiapark GmbH (Nationaler Ausstatter, Größenordnung 300.000 Euro), Messe München (Nationaler Ausstatter, Größenordnung 300.000 Euro) und bei den Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG (Unterstützung der Bewerbung, für Realisierung der Olympischen Bauten eingeplant).
Ein Zitat von Ude vom August 2010: „Als Aufsichtsratsvorsitzender aller beteiligten Gesellschaften – SWM und OMG, GEWOFAG und GWG – werde ich eine reibungslose Kooperation gewährleisten“ (PM LH München, München 2018: Stadt klärt organisatorische Fragen, 17.8.2010). Dazu ist Ude Aufsichtsratsmitglied der Bewerbungsgesellschaft München 2018.
Und so flossen umgehend die Sponsorengelder der Zwangsverpflichteten in öffentlicher Hand…
“Wir wollen unser Heim behalten”, Teil II
Zur Erinnerung: Ende Februar 2011 protestierten die Bewohner der Hedwig-Dransfeld-Allee 35 in München in einem Brief an OB Ude mit 556 Unterschriften gegen den drohenden Abriss ihres Hauses mit 80 Parteien wegen der Olympischen Winterspiele 2018 (vergleiche Chronologie Februar 2011).
Am 11.4.2011 antworterte Stadtbaurätin Elisabeth Merk im Auftrag von OB Ude. Auf einige bemerkenswerte Aussagen möchte ich hier eingehen.
Auf dem Gelände der Bundeswehr-Verwaltung und angrenzende Enklaven existierten nur „informelle Wege und Trampelpfade“; es würde nichts „zum Betreten einladen“ und damit der Vorstellung des „demokratischen Grüns“ des Parkplaners Günther Grzimek widersprechen; „die Anbindung Neuhausens an den Olympiapark wird letztendlich blockiert.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Stadtbaurätin schon einmal das Gelände besichtigt hat.
„Die von Ihnen angeführte Freizeitqualitäten bietet das Bundeswehrverwaltungsgelände uneingeschränkt nur seinen Mitarbeitern.“
Also hat sie es nicht besichtigt.
OB Ude hätte zugespitzt das Gelände als „militärisches Ghetto“ charakterisiert. Ude hätte dies als Hinweis auf „Hinweis auf die ungenutzten Potentiale des Geländes und seine Barrierewirkung“ gemeint.
Immerhin erinnert sich Ude nunmehr wieder an seinen Ausspruch „militärisches Ghetto“. Zwischenzeitlich konnte er sich nicht mehr daran erinnern oder fühlte sich falsch zitiert.
Besonders absurd nimmt sich der Verweis von Merk auf die Rücksichtnahme auf „die vorhandene wertvolle Vegetation“ aus: Es könne „der älteste Baumbestand, der ca. 80 Jahre alt ist und als ’sehr erhaltenswert eingestuft‘ wird, fast vollständig erhalten werden“.
Nun hat ihr eigenes Referat im September 2010 die Anzahl der „sehr erhaltenswerten“ Bäume mit 108 und den der „erhaltenswerten“ Bäume mit 1594 angegeben. In der Baubeschreibung des Olympischen Dorfes von Léon Wohlhage Wernik (Competitionline ID 43278) steht dazu folgendes: „Positiv zu bewerten ist, dass 95 % des als sehr erhaltenswert‘ eingestuften Baumbestandes berücksichtigt wurde.“ Dieser Satz wurde von der Stadt permanent zitiert; es müssten etwa sechs Bäume gefällt werden.
Nicht mehr zitiert wurde der nächste Satz: „Dagegen wird der als erhaltenswert eingestufte Bestand zu 80 % beseitigt.“ Das wären 1275 Bäume – dazu kämen weitere hunderte Bäume für Ersatzbauten der Bundeswehr-Verwaltung und wertvolle Gehölzbestände.
Wir haben diesen Zusammenhang unzählige Male in die Öffentlichkeit gebracht, ohne dass die bewusste Fehlinformation seitens der Stadt, der Stadtbaurätin und anderer Organe aufhört!
Kein Licht am Ende des S-Bahn-Tunnels
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Der Tunnel zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke ist ein Lieblingsprojekt des bis 2014 amtierenden Münchner OB Ude. Dieser Tunnel soll bis spätestens 2017 fertiggestellt werden. Er ist verkehrstechnisch umstritten und steht inhaltlich in keinem Zusammenhang mit München 2018, auch wenn Ude dies so darstellt und das Projekt eiligst vorantreibt, um Fakten zu schaffen.
Ude macht auch hier Druck auf die Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen, damit der Tunnel bis zu möglichen Olympischen Spielen fertig wäre. Der frühere bayerische Verkehrsminister Erwin Huber hält es „zu 90 Prozent Illusion“, dass der Tunnel zu den Olympischen Winterspielen fertiggestellt sein könnte (Stroh, Kassian, Völklein, Marco, Zeit ist Geld, in SZ 9.4.2011).
Es gab 1421 Einwendungen. Viele Anlieger befürchten jahrelangen Lärm und Dreck durch den Bau und haben sich in Bürgerinitiativen zusammengeschlossen oder sich einen Rechtsanwalt genommen (Völklein, Marco, Eine Frage der Sicherheit, in SZ 31.3.2011).
Der Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen Deutscher Bahn und Freistaat Bayern wurde erst am 8.4.2011 unterzeichnet. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hofft ein Olympia-Sonderbudget, da die Finanzierung völlig ungeklärt ist: „Um Rückenwind zu bekommen, hat Zeil den Bau der Stammstrecke eng mit dem Zuschlag für Olympia 2018 verknüpft“ (Stroh, Kassian, Völklein, Marco,
Zeit ist Geld, in SZ 9.4.2011). Deshalb hofft Zeil auf den Zuschlag: „Wir rechnen ganz fest mit den Spielen. Ich kann mir gar keine andere Entscheidung vorstellen“ (S-Bahn-Tunnel: Freitags soll der Vertrag stehen, in merkur-online.de 6.4.2011). Von den rund zwei Milliarden Euro Baukosten soll die Bahn einen dreistelligen Millionenbetrag übernehmen, der Bund etwa die Hälfte, wobei völlig ungeklärt ist, woher das Geld kommen soll, da der Haushalt des Bundesverkehrsministeriums unterfinanziert ist (Hutter, Dominik, Völklein,
Marco, Risiko-Topf für den zweiten Tunnel, in SZ 8.4.2011).
Im Frühjahr 2011 soll in Haidhausen, wo der Tunnel auf besonders viel Widerstand trifft, unter der Regie der Deutschen Bahn ein Informationsbüro eingerichtet werden (Völklein, Marco, Trügerische Ruhe, in SZ 2.4.2011; Bagger, Bäume und Prozesse, in sueddeutsche.de 2.4.2011; Völklein, Marco, Im Zentrum des Widerstands, in SZ 5.4.2011).
Trotz fehlender rechtskräftiger Baugenehmigung für die drei Bauabschnitte sollen bereits mit Erlaubnis des Eisenbahnbundesamt (EBA) demnächst am Marienhof 38 bereits stark austreibende Bäume – japanische Schnurbäume – verpflanzt werden. Das EBA hat die Bahn von den Lärmschutzauflagen befreit, die vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof den klagenden Anliegern (u. a. die Unternehmen Dallmayr, Schlichting, Betten Rid) zugesprochen worden waren: Das EBA reichte hierzu eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Verwaltungsgerichtshof ein und deklarierte die Arbeiten als „vorbereitende Maßnahmen vor dem
eigentlichen Baubeginn“ (Völklein, Marco, Anbaggern im Frühling, in SZ 9.4.2010; Stadtrat kritisiert Bahn heftig, in sueddeutsche.de 12.,4.2011). Dazu genehmigte das EBA den Aushub von 10.000 Kubikmeter Erde und die Errichtung eines Bauzauns.
Das alles läuft unter „Schaffung von Tatsachen“.
Die Verpflanzung eines Baumes würde zwischen 1000 und 5000 Euro kosten (Die Pflege ist entscheidend, in SZ 13.4.2011). Am Morgen vor der Abstimmung im Stadtrat brachten Mitglieder der Haidhauser Bürgerinitiative an den 38 Bäumen kleine Plakate mit dem Slogan „Der Baum bleibt hier!“ an, die von der Stadtverwaltung bis Mittag abgeräumt wurden. Falls München 2018 nicht kommt, ist eine Neugestaltung des Platzes geplant – mit zwei dichten Baumreihen um den Marienhof und einer Grünfläche (Völklein, Marco, Bäume im Zentrum, in SZ 13.4.2011).
Das ist genau der Ist-Zustand!
Die Parteien im Münchner Stadtrat waren sich über das „Dilemma“ bewusst, ohne geklärte Finanzierung und rechtliche Situation dem Baubeginn zustimmen zu müssen. Die CSU diskutierte kontrovers, die Grünen wollten zunächst die Bäume retten, die FDP lehnte die Arbeiten ab. Die SPD ordnete sich wie stets OB Ude unter – oder wie es Fraktionschef Alexander Reissl ausdrückte: „Wir haben keine Wahl“ (Patzig, Johannes, Marienhof: Streit auf allen Ebenen, in merkur-online.de 11.4.2011) Der Projektleiter Albert Scheller argumentierte mit Sachzwängen: Es gäbe „keine Möglichkeit, einen weiteren Zeitaufschub zu erdulden“
(Völklein, Marco, Der Bau beginnt, in SZ 14.4.2011).
Da fällt einem doch das Merkelsche Unwort des Jahres ein: „alternativlos“.
Die Bäume am Marienhof, welche die Bahn zunächst alle fällen wollte, sollen nunmehr im Juni 2011 verpflanzt werden (Maier, Christoph, Zweite Stammstrecke spaltet den Stadtrat, in abendzeitung-muenchen.de 13.4.2011). Dazu kommen eventuell auch noch die Bäume am Ostbahnhof. Der FDP-Stadtrat Jörg Hoffmann kritisierte den Baubeginn mit den Worten: „Dieses Vorgehen ist einem Rechtsstaat unwürdig“ (Ebenda).Hans Peter Göttler vom bayerischen Verkehrsministerium verwies auf die Klagemöglichkeit gegen die Genehmigung: „Der Rechtsstaat ist gewahrt“ SPD-Fraktionschef Alexander Reissl deklarierte die Maßnahmen als „eindeutig kein Baubeginn“. Und OB Ude warnte vor einem „Rückschlag für die Finanzierungsverhandlungen“ (Ebenda).
Erwartungsgemäß sagte der Stadtrat am 13.4.2011 zu diesen Plänen JA.
Bertolt Brecht schrieb einmal zwei Stücke: „Der Jasager“ und „Der Neinsager„. Im Münchner Stadtrat gibt es – bis auf wenige Ausnahmen – in der Regel begeisterte Jasager.
Vergleiche auch: Aktuelles
„Feuer in den Alpen“ gegen Olympia
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Am 13.8.2011 findet die nunmehr schon traditionelle Veranstaltung „Feuer in den Alpen“ statt. Dieses Jahr sollen die alpenweiten Mahnfeuer als Zeichen für den aktuellen Widerstand gegen Olympische Winterspiele 2018 in Annecy und München sowie der eventuellen Bewerbung der Schweiz in 2022, 2026 oder 2030 durchgeführt werden. Unter dem Motto „Kein Olympia-Gigantismus mehr!“ wird CIPRA Schweiz die Medien informieren (Rundbrief April 2011, Stefan Grass).
Materialschlacht in Garmisch-Partenkirchen für München 2018
Am Tag nach dem Beschluss des Gemeinderates, beide Bürgerbegehren zuzulasssen und mit einem Bürgerentscheid am 8. Mai abstimmen zu lassen, lag bereits eine Werbebroschüre von München 2018 als Postwurfsendung in den Briefkästen der Garmisch-Partenkirchner Bürger. Auf 28 Seiten wurden „Fakten“ zur Bewerbung gebracht, so z.B. folgender „Fakt“: „Die Durchführung der Olympischen Winterspiele 2018 kommt nach heutigem Stand ganz ohne Subventionen der öffentlichen Hand aus“ (München 2018, Fakten zur Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018, S. 14).
Nun stehen folgende Zahlen im Olympiagesetz, welches im Oktober 2010 von der Bayerischen Staatsregierung im Schweinsgalopp durchgepeitscht wurde: 200 Millionen Euro für Winterspiele plus 30 Millionen Euro Bürgschaften plus 20 Millionen Euro für das Organisationskomitee plus zehn Millionen Euro für den Rückbau privater Grundstücke plus 40 Millionen Euro für das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept plus 160 Millionen Euro für Olympia-Bauten plus der Haftung für ein Drittel potentieller Fehlbeträge. (PM Bayerische Staatsregierung 6.10.2010; Riedel, Katja, Szymanski, Mike, Alle Schecks gedeckt, in SZ 6.10.2010)
In der Einnahmen-Aufstellung werden 409 Millionen Euro durch „Nationales Sponsoring“ aufgeführt: Dies wurde bei Olympischen Winterspielen noch nie erreicht, wird von München 2018 aber als „konservativ gerechnet“ bezeichnet. Unter „Sicherheit“ werden 31,8 Millionen Euro aufgeführt – für die privten Sicherheitsdienste in den Stadien. Die umgerechnet etwa 700 Millionen kanadische Dollar (etwa 500 Millionen Euro) für Sicherheit in Vancouver 2010 werden nicht thematisiert, da der Steuerzahler Polizei, Bundespolizei und andere Beamte „ohnehin“ bezahlt.
Auffällig ist die so mutige wie unbelegte Verwendung von Zahlen: Experten gehen „von einem Werbewert (für die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen; W.Z.) in Höhe von etwa 540 Millionen Euro aus. Das sind Summen, die sich kein Ort in der Regel für das Eigenmarketing leisten könnte“ (S. 26).
Es steht zu hoffen, dass die Bürger der Marktgemeinde auf solch einen offensichtlichen Fake nicht hereinfallen.
Kurz danach kam als zweite Postwurfsendung von OlympiJa die Anleitung, wie die Bürger abstimmen sollten: „Wir sind dabei am 8. Mai“. Auf der Rückseite stand ein Potpourri von Versprechungen, welche Wunder die Winterspiele 2018 im Ort bewirken würden wie: noch bekanntere Urlaubsregion, staatliche Zuschüsse früher erhältlich, kein finanzielles Risiko für GaP, Bahnverbindung verbessert, meiste Sportstätten schon vorhanden, umweltfreundlichste Bewerbung aller drei Kandidaten, etc.
Man kann jeden dieser Punkte mit Leichtigkeit ausführlich widerlegen, was wir auf unserer Website auch schon diverse Male getan haben.
Gemeinde Garmisch-Partenkirchen gewährt keine Chancengleichheit
Aus gegebenem Anlass nahmen die Initiatoren des Bürgerbegehrens „Keine Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen! Gegen den Ausverkauf der Heimat“ dazu in einem Brief am 5.4.2011 an Bürgermeister Schmid Stellung und wiesen ihn darauf hin, dass gemäß der Bayerischen Gemeindeordnung die Kommune auf Chancengleichheit achten muss. Dazu wurde die Gemeinde aufgefordert, bis 8.4.2011 an öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichen Plätzen jegliche Werbung für Olympia 2018 zu entfernen, ebenso auf dem Briefpapier und bei Emails und beim Internet-Auftritt der Gemeinde: Dort stand u. a. „Garmisch-Partenkirchen im Olympia-Fieber“.
„Die Olympiagegner gehen die Auseinandersetzung mit großer Gelassenheit an. Sogar wenn die Fülle an Werbematerial den erwarteten Sieg verhindern sollte, wird überdeutlich werden, dass die Bewerber weit von den, von ihnen immer wieder beschworenen, Phantasiezahlen der Zustimmung entfernt sind. Alleine das wird schon beim IOC wahrgenommen werden.“
Vergleiche: Aktuelles
Bürgermeister Schmid schrieb zurück, er weise „Ihre Auffassung vollinhaltlich“ zurück. „Das Sachlichkeitsgebot verpflichtet die Gemeinde zur Objektivität. Dies bedeutet, dass der Markt Garmisch-Partenkirchen nicht zur Neutralität verpflichtet ist“. Das Bürgerbegehren „Pro-Olympia“ bekräftigt „die vom Marktgemeinderat ohnehin schon getroffenen Entscheidungen“. Da sich das „Contra“-Bürgerbegehren in Konkurrenz zum Pro“-Bürgerbegehren und damit zur Auffassung des Marktes begibt, kann „sich das „Contra“-Begehren nicht auf das Paritätsgebot berufen“. Dieser Brief sei „in Abstimmung mit unserer obersten Rechtsaufsichtsbehörde, dem Bayerischen Staatsministerium des Innern“ entstanden (Brief von Bürgermeister Schmid vom 8.4.2011).
Das bayerische Innenministerium hatte in Absprache mit München 2018 zügig an der Antwort gearbeitet. „Aber die Olympiabewerber unterschätzen ihre Gegner längst nicht mehr so, dass sie die Garmischer in solch komplizierten Fragen allein wursteln lassen“ (Effern, Heiner, Garmischer Geplänkel, in SZ 11.4.2011).
Winterspiele werden noch größer
Am 6.4.2011 gab das IOC bekannt, dass sechs neue olympische Wettbewerbe zum ersten Mal in Sotschi 2014 aufgenommen wurden: Ski-Half-Pipe für Damen und Herren, Skispringen der Damen, gemischte Biathlon-Staffel, Eiskunstlauf als Teamwettbewerb und Staffel-Rennrodeln (www.olympic.org. 6.4.2011)
Die Aufblähung erfolgt gemäß dem eigentlichen Olympischen Motto: Mehr, größer, teurer… Und diese Ausweitung wird auch den Austragungsort 2018 betreffen – falls nicht noch mehr erweitert wird.
SportAccord in London
Im Vorfeld der Präsentation in London betonte die Bewerbungsgesellschaft München 2018 anlässlich des Treffens „SportAccord“ der Sportbranche, dass der koreanische Wirtschaftsgigant Samsung TOP-Sponsor des IOC sei und als einer der größten Geldgeber des Weltsports gilt – bis auf die Ausnahme Wintersport. Hier seien deutsche Sponsoren der Hauptfinanzier der Wintersport-Welt. „50 Prozent der weltweiten Sponsorengelder in den sieben Wintersportarten kommen von deutschen Unternehmen“, wusste Katarina Witt (München 2018;: Deutschland Hauptfinanzier, in zeit.de 5.4.2011).
Der neue Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich machte hier erste Erfahrungen mit dem Teleprompter und erzählte, dass das Bürgerbegehren „ein regionales Problem“ sei und die Bevölkerung hinter den Spielen stünde. Außer Friedrich waren die üblichen Verdächtigen Bach, Ude, Witt, Schwank vor Ort und versuchten, angekündigte 30 bis 40 IOC-Mitglieder zu becircen.
Pyeongchang schlug zurück: Es pries sich bei der Wintersportindustrie an und präsentierte außerdem den Joker „drive the dream“: 500 Millionen Dollar sollen in ein südkoreanisches Sportförderungsprogramm investiert werden (Kampf um Olymopia ist eröffnet – Ton wird schärfer, in merkur-online.de 8.4.2011).
Gamesbids stellte auf der SportAccord Convention das neue Ranking vor: Pyeongchang hat nunmehr 64,99 Punkte, München 62,31 und Annecy 52,77. Der Bürgerentscheid am 8.5.2011 in Garmisch-Partenkirchen und der Unwille der Grundeigentümer werden als die größten Unsicherheiten gewertet. Katarina Witt kommentierte dies so: „Ich werde nicht auf diese Zahlen eingehen“ (Pyeongchang 2018 Olympic Bid on Track: New BidIndex Results Released at SportAccord, 6.4.2011).
OB Ude profilierte sich auch in London und äußerte zum Bürgerentscheid unverwüstlich: „Die Verträge sind alle längst unterzeichnet, das kann man nicht wieder zurücknehmen“ (Hungermann, Jens, Duell der schönen Eisprinzessinnen, in welt.de 7.4.2011). Er ließ sich vor dem Plakat „No Olympic Games in Annecy“ mit drei französischen Gegner fotografieren, die in dem Ort mit 60.000 Einwohnern bereits über 13.000 Stimmen gegen die Olympischen Winterspiele 2018 in Annecy gesammelt haben und hier ebenfalls ein Referendum anstreben. „Die Aktivisten wiederum reagierten mit großer Freude auf das Interesse dieses schnauzbärtigen Mannes, der die denkwürdige Aktion sogleich per Foto verewigte“ (Hutter, Dominik, „Unser bester Auftritt“, in SZ B8.4.2011).
Ude: „Wir glauben einfach an den Erfolg unserer Kandidatur und befassen uns nicht mit einer möglichen weiteren Bewerbung für die nächsten Spiele 2022“ (OB Ude fotografiert Annecys Olympiagegner, in merkur-online.de 6.4.2011).
Derweil offerierte München 2018 eine Reise für Fans und Partner zur IOC-Entscheidung am 6.7.2011 in Durban für 2018 Euro – inclusive zwei Übernachtungen und Besuch des „Deutschen Hauses“ (Fans der Münchner Bewerbung … können die IOC-Entscheidung live in Durban miterleben, PM 8.4.2011). Vielleicht vergebens, wie Evi Simeoni in der FAZ berichtete: „Es gibt erlauchte IOC-Mitglieder, die behaupten, die Entscheidung sei sowieso schon gefallen“ (Millionenfeuerwerk, in FAZ 8.4.2011).
Am 10.4.2018 gab die Bewerbungsgesellschaft bekannt, dass Hubert Burda Media Nationaler Ausstatter von München 2018 wird. „Das Unternehmen ist Initiator und Herausgeber des Magazins ‚M‘, das sich unter der Schirmherrschaft von München 2018 an die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und an internationale Multiplikatoren und Entscheider richtet“ (PM 10.4.2011). Das Hochglanzmagazin erscheint in englisch und deutsch und wurde auch bei SportAccord verteilt.
Es wurde keine Summe genannt, die der neue Sponsor bar entrichten soll. Somit werden die Liquiditätsprobleme von München 2018 weiter bestehen.
München 2018: Wintermärchen oder Ausverkauf
Am 11. April 2011 um 19 Uhr fand im Gasthof Schatten in Garmisch-Partenkirchen eine Podiumsdiskussion statt, die vom B5-Forum organisiert wurde. Heinz Mohr/Bündnis OlympiJA und Michael Vesper/Generaldirektor DOSB diskutierten mit Axel Doering/Bund Naturschutz und MdL Ludwig Hartmann/NOlympia im vollbesetzten Saal. Der Moderator war Achim Wendler/BR, der die Diskussion sehr objektiv leitete.
Wendler fragte nach den Budgetlücken bei München 2018. Vesper berichtete, dass von 33 Millionen Euro noch 6 bis 7 Millionen Euro fehlen würden und 90 Prozent aus privaten Quellen stammten. Hartmann verwies dagegen auf den hohen Anteil von Sponsoren der Öffentlichen Hand und die verlorenen Darlehen von 2,72 Millionen Euro der beteiligten Körperschaften; davon betrifft Garmisch-Partenkirchen rund 450.000 Euro.
Auf die Frage von Wendler, warum der DOSB kein Risiko trage, antwortete Vesper: Eine Stadt träte an den DOSBmit dem Wunsch einer Bewerbung heran, und der DOSB unterstütze dann den Ort, der sich bewerbe.
Vesper brachte ansonsten seine seit zwei Jahren bekannten Punkte bezüglich der angeblich mustergültigen ökologischen Bewerbung und den ökonomischen Vorteilen für den Austragungsort und stellte Olympische Spiele als „ein Konjunkturprogramm für den Sport“ dar (Hitzige Diskussion im Schatten, in merkur-online.de 12.4.2011).
In der Tat ist es ein Konjunkturprogramm für die Sportfunktionäre und die Sportverbände – und für den Spitzensport, während der Breitensport ausblutet.
Ludwig Hartmann und Axel Doering nahmen die „Argumente“ von Vesper inhaltlich auseinander, ohne dass Vesper im Geringsten darauf einging.
Der Leiter des Olympia-Stützpunktes, Mohr, verwies auf vermeintliche Vorteile für Garmisch-Partenkirchen und beklagte wie andere OlympiJA-Befürworter, dass 40 Jahre im Ort nichts geschehen sei.
Warum redet man Garmisch-Partenkirchen auf dieser Ebene klein? Warum äußern sich Sportfunktionäre so negativ über ihren Ort? Und warum investiert man nur in den Wintersport? Immerhin waren in den letzten Jahren 80 Millionen Euro in die Infrastrukturen für den Wintersport investiert worden, die sich mit Sicherheit nie auszahlen werden und deren Bauten die Sommertouristen abschrecken.
Der Moderator fragte, warum die Ski-WM im Ort auf Zustimmung stieß, nicht aber Olympische Winterspiele 2018. Axel Doering verwies auf den Unterschied zwischen einer WM mit 500 Athleten und elf Wettbewerben und Olympischen Winterspielen mit derzeit 55 Wettbewerben und 2500 Athleten im „Schneepark“: „Das überfordert unser Tal völlig“ (Hitzige Diskussion im Schatten, in merkur-online.de 12.4.2011).
Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Garmisch-Partenkirchen wohl weiter kräftig in das Ein-Tages-Unternehmen Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee investieren muss: Der Skiverband FIS verordnete nach dem Desaster des Springens am 1.1.2011 die Installation eines Windschutzes an der Großen Schanze (www.skijumping.de 8.4.2011), siehe auch später.
Ski-WM-Milchbubenrechnung
Mitte April 2011 feierten der Geschäftsführer der Ski-WM 2011, Peter Fischer, Bürgermeister Schmid und der Präsident des Deutschen Skiverbandes, Alfons Hörmann, den angeblichen finanziellen Erfolg der Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen. Diesen „Erfolg“ sollte man sich genauer ansehen.
130.000 Zuschauer bezahlten 2,95 Millionen Euro Eintrittsgelder, das waren 600.000 Euro mehr als eingeplant. Aber: Das Gesamtbudget betrug 31 Millionen Euro. Dazu kamen 1,5 Millionen Euro von der Bundesregierung für das „Kulturprogramm“: Diese waren ursprünglich für den Breitensport in den neuen Bundesländern eingeplant! Dazu kostete allein der Ausbau des Skigebietes 36 Millionen Euro, wovon rund 25 Millionen von Bund und Land Bayern bezuschusst wurden. (Insgesamt investierte Garmisch-Partenkirchen in den letzten Jahren 80 Millionen Euro in den Wintersport.)
Trotzdem feierte sich DSV-Präsident Hörmann: „Wir haben den Beweis erbracht: Das Vorurteil, dass Großsportveranstaltungen nur Geld kosten, stimmt nicht“ (Effern, Heiner, Garmisch beschert dem Skiverband einen Millionengewinn, in SZ 18.4.2011)
Das Sport-Prozedere ist das Übliche: Die Öffentlichkeit finanziert das Spektakel, und die Gewinne werden privatisiert.
Der Gewinn von „fünf Millionen plus x“ geht nämlich vollständig an den Deutschen Skiverband, der als Alleingesellschafter des Organisationskomitees über die Gewinnverwendung entscheidet. Hörmann nannte den Gewinn „hoch erfreulich“: „Das Geld fließt komplett in die regionale und nationale Nachwuchsförderung“ (Schwer, Alexander, Fünf Millionen Euro „plus x“, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 16.4.2011).
Die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen hatte neben hohen Ausgaben das Nachsehen. Dazu gingen die Februar-Zahlen 2011 im Classic-Skigebiet und der Zugspitze stark zurück, Vermieter und Hoteliers klagten. Aber Bürgermeister Schmid dachte schon an München 2018: „Die Winterspiele sind in Garmisch-Partenkirchen machbar“ (Effern 18.4.2011).
Das Prinzip wäre das Selbe: Die Steuerzahler bezahlen die Milliardenrechnung, und das IOC zieht mit den Gewinnen davon…
Nächste Milchbubenrechnung: Man addiert alle auf Deutsch erschienenen Artikel auf und rechnet sie in Anzeigenkosten um. „Allein der Wert der Veröffentlichungen in deutschsprachigen Printmedien von Dezember bis Februar wird auf 26,5 Millionen Euro beziffert“ (Schwer 16.4.2011)
Geschäftsführer Fischer äußerte: „Für mich ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen“ (Schwer 16.4.2011).
Ein teurer Lebenstraum – für die Steuerzahler!
Vergleiche auch: Aktuelles
Vom Winde verweht
Der nächste Kracher für Garmisch-Partenkirchen: Da das Neujahrsspringen 2011 vom Wind völlig verblasen wurde und die Springer eher zufällig zu Siegen kamen, fordert der Ski-Weltverband FIS für das nächste Neujahrsspringen 2012 Windschutznetze, sonst scheidet der Ort als Ausrichter aus. Selbst eine „Mietlösung“ würde etwa 35.000 Euro kosten. Michael Maurer, der Präsident des Skiclubs Partenkirchen (SCP) hofft auf eine Drittelung der Kosten für SCP, Gemeinde und DSV (FIS fordert: Windnetze, sonst kein Neujahrsspringen mehr, in merkur-online.de 18.4.2011).
Zum DSV siehe oben!
DOSB-Präsident Bach gibt ein Interview
„Laut verschiedener Meinungsumfragen befürworten zwischen 73 und 75 Prozent der Bundesbürger mögliche Spiele in München… München 2018 besticht durch Nachhaltigkeit… und vor allem auch durch Umweltfreundlichkeit, weil es keine unumkehrbaren Eingriffe in die Natur geben wird und zusätzlich 100 Millionen Euro in ein umfangreiches Umweltkonzept fließen… Die ausgezeichneten Winterspiele in Nagano haben auf dem asiatischen Markt keine erkennbaren Spuren hinterlassen …“
Außer dass Nagano ziemlich pleite ist… (Vergleiche hier)
„Was Sotschi und Rio betrifft, waren es die richtigen Entscheidungen zum jeweiligen Zeitpunkt… Nach allem, was ich (vom Bürgerentscheid in Garmisch-Partenkirchen; W.Z.) höre, erwarte ich ein positives Votum… Oft werden von den Menschen vor allem die Risiken und nicht die Chancen neuer Projekte gesehen“ (Grünberg, Rainer, Präsident Bach: „Wir halten uns an die zehn Gebote“, in Hamburger Abendblatt 16.4.2011).
Transparency International fragt, München 2018 antwortet
Am 28.1.2011 hatte Transparency International bei der Berwebungsgesellschaft zum Bid Book, zu den finanziellen Risiken, zu den „Kosten Sicherheitsbudget“ und zum Olympiagesetz des Freistaats Bayern bzw. dem Anteil öffentlicher Sponsoren nachgefragt.
Der Vorsitzende der Bewerbungs-Geschäftsführung Schwank antwortete am 22.2.2011: „Auch ich bin der Meinung, dass Transparenz eine wesentliche Bedingung dafür ist, um die Zustimmung zu unserer Bewerbung .,,. zu gewinnen.“
Sic!
Als Beispiel für die positive Entwicklung nannte Schwank den Verzicht auf die Bebauung des Grüngürtels in Garmisch-Partenkirchen.
Der erst durch den heftigen Widerstand in Garmisch-Partenkirchen erfolgte.
Nach vielen Verweisen auf die ausführliche öffentliche Berichterstattung zitierte Schwank die von Maennig aufgestellte Einnahmerechnung, wo unter anderem der Phantasieposten von 436 Millionen Euro Einnahmen durch „Local Sponsoring“ aufgeführt wird. Ausgaben und Einnahmen des OCOG-Budgets seien mit je 1300,5 Millionen Euro ausgeglichen. (Im Bid Book werden immer noch 409 Millionen Euro durch „Local Sponsoring“ genannt.)
Die Sicherheitskosten in Vancouver 2010 seien u. a. so hoch ausgefallen, weil aus ganz Kanada Sicherheitskräfte herangezogen werden mussten: Außerdem wären allein 212 Millionen Kanadische Dollar für die meerseitige Absicherung der Spiele angefallen. (!? W.Z.)
Der Freistaat Bayern wird „auf das vorhandene Personal der bayerischen Landespolizei zurückgreifen und keine Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern benötigen.“
Hoffentlich braucht man diese Überlegung nie zu überprüfen. Nach dem Terroranschlag bei den Olympischen Sommerspielen 1972 müsste zum Schutz der Spiele München 2018 mit weit höheren Sicherheitsauflagen und -kosten gerechnet werden.
Und außerdem müsste der Steuerzahler natürlich auch den Olympiadienst der bayerischen Polizei bezahlen, die in dieser Zeit dann vermutlich keine Kapazitäten zur Bearbeitung alltäglicher Angelegenheiten wie Autounfälle, Diebstähle, Morde oder ähnliches mehr hätte.
Schwank berichtete von kleinen Gewinnen bei den letzten vier Olympischen Winterspielen in Nagano 1998, Salt Lake City 2002, Turin 2006 und Vancouver 2010.
Schwank spielte auf der alten olympischen Klaviatur mit OCOG- und Non-OCOG-Budget: ausgerechnet Nagana hier zu erwähnen, ist mehr als unverfroren: Die Stadt hat immer noch durch die Spiele Milliarden Schulden und ist so gut wie pleite. Nur wenig besser stehen Turin und Vancouver 2010 da. Vergleiche wiederum hier.
Zu den öffentlichen Unternehmen als Sponsoren erklärte Schwank: „Auch Unternehmen im öffentlichen Besitz haben einen Förderetat…“
Das ist eine doch recht plumpe Rechtfertigung für die Tatsache, dass öffentliche Unternehmen zur Sponsorenschaft gnadenlos verpflichtet wurden – übrigens eine übliche Praxis bei olympischen Bewerbungen auch an anderen Orten.
Am 26.3.2011 antwortete Transparency International (TI) und versuchte, Geschäftsführer Schwank zunächst den Begriff Transparenz zu erklären. TI rügte in diesem Zusammenhang weiterhin, dass es keine deutsche Version des Bid Book gäbe. TI zeigte sich auch unzufrieden über die fehlenden Auskünfte zur Finanzierungslücke und wollte nach wie vor den Wirtschaftsplan einsehen.
TI verwies auch auf die „Commonwealth Games“ im indischen Neu-Dheli. Die Kosten waren dort auf schätzungsweise sechs Milliarden Dollar gestiegen: Knapp ein Drittel soll inkorrekt verwendet worden sein. Die indische Regierung ermittelt (Hungermann, Jens, Die Krux mit der mangelnden Transparenz, in welt.de 27.4.2011).
Österlicher olympischer Frieden
Heute, am Ostersamstag, 23.4.2011, bekam die Nolympia-Website folgende Email:
Von: Dr Sebastian Hammel <DrSebastianHammel@g-mail.com> Betreff: Ewiggestrige Nachrichtentext: Die Olympischen Spiele würden der Region viel Geld bringen!!! Ihr wollt das Verhindern!!! Verpisst euch ihr Hurensöhne!!!
Die „Friedlichen Spiele“ München 2018 werfen ihre wahren Schatten voraus.
Zur aktuellen finanziellen Situation der Bewerbungsgesellschaft München 2018
Das Münchner Referat für Arbeit und Wirtschaft stellte in seiner Ausschusssitzung am 29.3.2011 u. a. fest:
Der Münchner Stadtrat genehmigte im Oktober 2010 einen neuen Wirtschaftsplan der Bewerbungsgesellschaft München 2018.
Es gibt also angeblich wirklich einen Wirtschaftsplan, der streng geheim ist!
Das Budget wurde von 30 auf 33 Millionen Euro erhöht. Bereits im Juli 2010 war klar, „dass ein grundsätzliches Risiko besteht, dass die Sponsorengelder nicht in vollem Umfang akquiriert werden können. Diese Bedenken bestehen nach wie vor“ (siehe hier).
Die Gesellschafterdarlehen von Land, LH München, Gemeinde Garmisch-Partenkirchen und Landkreis Berchtesgaden von 2,7 Millionen € werden bereits als verloren angesehen.
Der aktuelle Finanzierungsbedarf sieht so aus:
Sponsorenmittel 26,2 Mill. € (Barleistungen 22,7 Mill. €, Sachleistungen 3,5 Mill. €)
Gesellschafterdarlehen 2,7 Mill. € (also abzuschreiben)
Zwischensumme 28,9 Mill. €
Finanzierungsbedarf 33 Mill. €
Es fehlen 4,1 Mill. € (Ebenda)
Am 10.3.2011 waren von den „Nationalen Förderern“ (Leistungen von mindestens 1,7 Mill. €) folgende Sponsoren der Öffentlichen Hand: Deutsche Bahn (100 % Öffentliche Hand), Deutsche Post (30 %), Lotto Bayern (100 %), Flughafen München (100 %), Sparkassen Finanzgruppe (100 %).
Von den „Nationalen Ausstattern“ (Leistungen 100.000 bis 1,0 Mill. €) waren Sponsoren der Öffentlichen Hand: Messe München, Olympiapark München, Stadtwerke München (100 % Stadt München). Der Anteil der Stadtwerke München wurde im Übrigen nachträglich aufgestockt (Ebenda).
Der überwiegende Teil des Budgets kommt also nach wie vor von öffentlichen Darlehensgebern und Unternehmen der Öffentlichen Hand!
Der „neue“ Münchner Super-Hauptbahnhof stirbt ein zweites Mal
Was sollten Olympische Spiele 2018 nicht schon alles neu für München bringen: eine 2. S-Bahn-Stammstrecke, einen neuen Justizpalast, eine neue Zentrale Hochschulsportanlage – und sogar einen neuen Hauptbahnhof.
Aber wie OB Ude bereits 2008 den neuen Hauptbahnhof angekündigt hatte und 2009 beerdigen musste, lief es auch 2011: Die 350 Millionen Euro konnten nicht aufgebracht werden, und Ude und Bahnchef Rüdiger Grube stellten ein abgespecktes Modell vor. Immerhin müsste auch dieses zu Beginn der Olympischen Winterspiele fertig sein – wie die 2. S-Bahn-Stammstrecke und so vieles mehr (Kristlbauer, Matthias, Aus für den Super-Hauptbahnhof, in merkur-online.de 21.4.2011).
Das Konzept des Büros Auer + Weber wurde dann im Mai 2011 endgültig als zu teuer verworfen; eine Modulbauweise soll nun die rechtzeitige Fertigstellung vor München 2018 sicherstellen. Auer + Weber schlossen ein juristisches Vorgehen gegen die Bahn nicht aus: Das hätte negative Konsequenzen für die rechtzeitige Fertigstellung vor 2018. Der abgespeckten Bahnhofspläne fielen im Mai 2011 in der Öffentlichkeit und im Stadtrat durch (Mayer, Christian, Die kalkulierte Mittelmäßigkeit, in SZ 18.5.2011; Völklein, Marco, Heftige Kritik am neuen Hauptbahnhof, in SZ 18.5.2011; Stadträte buhen die Bahn aus, in SZ 19.5.2011).
Die Stadt München und die Nachnutzung des Olympiaparks
Nacholympische Nachnutzung des Olympiaparks, ein Beispiel: Mitte Juli 2011 findet im Olympiastadion die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft statt: Dafür wird im Innenraum der Rasen entfernt und asphaltiert. Nach dem Take That-Konzert am 29.7.2011 wird der Asphalt wieder entfernt, und es kommt neuer Rollrasen, der aber nicht einmal ein Jahr vor Ort bleibt. Da der Vertrag mit der deutschen Tourenwagen-Meisterschaft nämlich über drei Jahre läuft, findet dieser Wahnsinns-Vorgang dreimal statt (Hahn, Thomas, Ausgeräumt, in SZ 26.4.2011). Die Olympiapark-GmbH erklärte, „dass sie mit dem Gelände in erster Linie Geld verdienen müsse. Für die Olympiapark GmbH war es ein erklärtes Ziel, dass der Park kein Museum sein dürfe“ (Henzler, Claudia, München will olympisches Erbe bewahren, in SZ 26.4.2011).
Und so wurde und wird der Olympiapark zur Event-Arena mit so aberwitzigen Veranstaltungen wie die der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, Stockcar-Rennen und andere Spektakel wie der Downhill-Wettbewerb Red Bull Crashed Ice, FIS Parallelslalom, Air&Style.
Die Olympiapark GmbH ist zwar finanziell so marode, dass sie sich unter die Fittiche der Münchner Stadtwerke begeben musste: Dennoch wurde sie zwangsverpflichtet als „Nationaler Förderer“ der Bewerbung München 2018.
Drei Flyer für Garmisch-Partenkirchen
Anlässlich des Bürgerentscheids produzierten die Gegner von München 2018 drei Flyer.
Die Grundeigentümer präsentierten anhand eines Luftbilds eine sehr eindrucksvolle Darstellung im Format A2, welche Flächen laut Planung München 2018 bebaut werden würden und wiesen auf die bedrohte Landschaft hin. Sie riefen auch zur Wahl des Bürgerentscheids 2 „Gegen den Ausverkauf unserer Heimat!“ auf. (Flyer)
„Die Bürgerstimme“ von Heidemarie Trickl rief ebenfalls für ein „Nein“ zu München 2018 auf und präsentierte kritische Zitate prominenter Mitbürger vom Murnauer Bürgermeister Dr. Michael Rapp (CSU), dem ehemaligen Vorsitzenden der Weidegenossenschaft, Ignaz Streitel (CSU), dem Murnauer ÖDP-Gemeinderat Rolf Beuting und dem Murnauer SPD-Gemeinderat Michael Manlik. (Flyer)
Die Initiative „Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen! Gegen den Ausverkauf der Heimat!“ erklärte in ihrem Flyer noch einmal, warum die IOC-Verträge überprüft werden müssen, erläuterte die Fakten und Folgen von „München 2018“ und zählte auf, wer von Olympischen Spielen profitieren würde – und wer nicht. (Flyer)
Bürgerentscheid: Vor-Wahl-Vorkommnisse
Der Verein Olympija warb derweil Mitte April 2011 auf seiner Facebook-Seite, dass man schon jetzt ins Rasthaus zur Abstimmung über den Bürgerentscheid gehen könne, da dort bereits Wahlkabinen stehen würden. Axel Doering von „Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen!“ monierte dies in einem Schreiben an das Landratsamt vom 21.4.2011, da es sich „damit nicht mehr um Briefwahl, sondern um vorgezogene Wahlen handelt“. Damit sei die Neutralitätspflicht der Gemeinde verletzt.
Da die „Initiative 2Tunnels“ am 21.4.2011 wiederum gelbe Tafeln mit verleumderischen Slogans in der Gemeinde aufgehängt hatte („Bund Naturschutz fordert weiterhin Dreck, Gestank und Abgase im Ort“ oder „Bund Naturschutz fordert: Weiterhin Gefährdung unserer Kinder“, „Bund Naturschutz fordert: Kein Kramertunnel, kein Wanktunnel“), schrieb Doering am 26.4.2011 an Bürgermeister Schmid, dass diese Plakate nicht der Werbeverordnung der Gemeinde entsprächen. Er gehe deshalb davon aus, dass diese Aktion durch die Gemeinde nicht genehmigt sei und die Gemeinde für das schnellstmögliche Abhängen sorgen solle. Die Plakate wurden dann auch am 28.4.2011 wieder abgehängt.
Merkwürdig mutet auch der hohe Anteil an Briefwählern an: Am 26.4.2011 lagen schon über 4000 Anträge der Gemeinde vor. Die Briefwahl war von OlympiJA in Anzeigen und Werbebroschüren sehr protegiert worden (Bürgerentscheid über Olympia 2018: Rekordverdächtiges Interesse an Briefwahl, in merkuronline.de 27.4.2011).
Pünktlich zum Bürgerbegehren versuchte auch die Autobahndirektion Südbayern, welche für Projektierung und Bau der neuen Autobahnstrecken zuständig wäre, in die Wahl einzugreifen. Sie stellte fest, dass mit München 2018 beim Auerbergtunnel der Baubeginn 2013 und die Fertigstellung vor 2018 möglich sei. Ohne München 2018 wäre die Realisierung des Auerberg-Tunnels zeitnah nicht möglich (Auerbergtunnel: Genehmigungsverfahren eingeleitet, in merkur-online.de 27.4.2011; Auerbergtunmnel: Baubeginn 2011 geplant, in Garmisch-Partenkirchner Tagbatt 27.4.2011).
London wird noch teurer
In London finden die Olympischen Sommerspiele 2012 statt. Im Londoner West End, klettern die Ladenmieten in ungeahnte Höhen, da große Ladenketten sich Verkaufsflächen für die zu erwartenden hunderttausenden Besucher sichern möchten. Apple aus den USA, Miu Miu aus Italien, Desigual aus Spanien, Victoria’s Secret, Forever 21, Kate Spade usw. drängen in die englische Hauptstadt.
Es wird „erwartet, dass die Miete für einen Laden in der 1-a-Lage Bond Street auf über 1000 Pfund je Quadratfuß (10.764 Pfund je Quadratmeter) steigen wird“ (Olympia treibt Ladenmieten in London, in welt.de 20.4.2011).
Für Empörung sorgte das Londoner Organisationskomitee. Die Hotelkette Premier Inn hatte dem LOCOG einen Großteil der Zimmer zu vergünstigten Preisen für Athleten, Offizielle und ärmere Gäste überlassen. „Wie jetzt herauskam, hat LOCOG einen Teil der Kontingente stattdessen an die Reiseveranstalter Thomas Cook und CoSport weiterverkauft“ (Kaiser, Tina, Hotels wütend auf Organisationskomitee, in welt.de 28.4.2011). Diese bieten die Zimmer nun zu Wucherpreisen an – zum Teil mit einem Aufschlag von 300 Prozent.
Insgesamt hatte sich LOCOG 56.000 der 114.000 zur Verfügung stehenden Zimmer gesichert.
Premier Inn hat den Vertrag mit LOCOG bereits gekündigt, Thistle Group, Hilton Worldwide und andere drohten mit Kündigung.
Veranstaltungen in Garmisch-Partenkirchen
Am Donnerstag, 28. April 2011 fand im Gasthof Schatten in Garmisch-Partenkirchen die Informationsveranstaltung
Das Märchen vom Wintermärchen: Olympische Winterspiele sind keine Zukunftsoption für Garmisch-Partenkirchen statt (siehe auch unter „Aktuelles 28.4.2011).
Die Veranstaltung mit Willi Rehberg, Salzburg und Axel Doering, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Bund Naturschutz und Mitinitiator der Bürgerinitiative „Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen!“ war mit weit über 100 Teilnehmern recht gut besucht, trotzdem am nächsten Tag die große Diskussionsveranstaltung des Garmisch-Partenkirchner Tagblatts angesetzt war. Rehberg und Doering wurden ausführlich in der regionalen Presse zitiert („Eine unglaubliche Ansammlung von Einseitigkeiten“, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 30.4.2011).
Am Freitag, den 29. April 2011 fand um 19.30 in der Bayernhalle in Garmisch-Partenkirchen eine Veranstaltung des Garmisch-Partenkirchner Tagblatts statt:
Leser fragen, Experten antworten.
Kontra: Axel Doering, Mitinitiator des Bürgerbegehrens “Keine Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen! Gegen den Ausverkauf der Heimat!”, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz, Dieter Janecek, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
Pro: Heinz Mohr, Vorsitzender des Vereins OlympiJA, Marcel Huber, Staatsminister, Leiter Bayerische Staatskanzlei
(Vergleiche: Holzapfel, Matthias, Leser fragen, Experten antworten, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 23.4.2011)
Vor etwa 250 Besuchern fand eine Pro- und Contra-Diskussion statt, die seitens der Pro-Seite zunehmend lauter und unsachlicher geführt wurde.
Der Verein OlympiJA verteilte – trotz anderer Abmachungen mit dem Veranstalter – Flyer mit dem Slogan: „Die Olympia-Gegner verbreiten falsche Behauptungen! Unsere Schöne Heimat bleibt mit Olympia erhalten!“ München 2018 wird als Allheilmittel dargestellt: als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, Perspektive für die Jugend, Gesamtsanierung des Ortes, Autobahn-Tunnelbau etc. – angeblich ohne jegliches finanzielle Risiko für den Ort. Als sich Dieter Janecek kritisch zur Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen äußerte, rief der Organisationschef Peter Fischer dazwischen: „Wenn Sie keine Ahnung haben, halten Sie’s Maul!“ (Vergleiche Fazit zur Ski-WM hier)
Der Chefredakteur des Garmisch-Partenkirchner Tagblatts, Matthias Holzapfel leitete die Diskussion fair. Der Bericht im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt war es dann nicht. Da war von einem „ungleichen“ Kampf die Rede; die Gegner wurden lächerlich gemacht, und von vier „zufällig ausgewählten“ interviewten Gästen waren mindestens drei pro Olympia (Bromberger, Katharina, Ein ungleicher Kampf, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 2.5.2011).
Axel Doering sagte: „51 Prozent sind für uns Olympia-Gegner der Sieg. Für die Befürworter wären 51 Prozent Mehrheit eine Niederlage.“ Christian Sebald konstatierte in der SZ, dass alles unter 65 Prozent Zustimmung beim IOC ganz schlecht ankommen würde. Der anwesende Staatsminister Marcel Huber äußerte, „dass sich die Staatsregierung an das Votum halten wird – wie immer es am Sonntag ausfällt“ (Sebald, Christian, Erschöpft vom Streit, in S 2.5.2011).
Huber scheint sich also seiner Sache sehr sicher zu sein.
Eigentlich soll München 2018 alles heilen und rechtfertigen, was in den letzten Jahren in Garmisch-Partenkirchen falsch gelaufen ist und fehlinvestiert wurde. Dabei würden Olympische Winterspiele 2018 im Ort den Weg weit mehr in die falsche Richtung beschleunigen: Finanzen und Ausbau für den Wintersport in Zeiten des Klimawandels.
Vergleiche dazu auch die Pro– und Contra-Diskussion in welt-online vom 1.5.2011.
Auftragnehmer von München 2018 beweist die eigene Nachhaltigkeit
Am 29.4.2011 versandte der „Koordinator Leitprojekt Nachhaltiges Garmisch-Partenkirchen“, Wolfgang Seiler, eine Einladung für den Vortrag: „Ist Olympia München 2018 nachhaltig?“, der am 4.5.2011 in Garmisch-Partenkirchen stattfinden soll. Seiler schrieb darin folgendes: „Als Referenten haben wir Herrn Dr. Buchert vom Ökoinstitut Darmstadt gewinnen können… Das Ökoinstitut Darmstadt zählt zu den führenden unabhängigen Umweltinstituten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit, dem man mit Sicherheit kein ‚Greenwashing‘ nachsagen kann.“
Was Seiler nicht für erwähnenswert hält: Genau das Ökoinstitut wurde von der Bewerbungsgesellschaft München 2018 mit dem Nachhaltigkeitskonzept beauftragt. Damit ist weder das Ökoinstitut noch sein Vertreter Buchert neutral und objektiv im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von München 2018. Buchert ist neben Rolf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln sogar Projektleiter des Umweltkonzeptes von München 2018 (es datiert vom 28.9.2010).
Das Ökoinstitut ist also Auftragnehmer der Bewerbungsgesellschaft München 2018 und bearbeitete als bezahlter Auftragnehmer das Nachhaltigkeitskonzept von München 2018. Wie soll der Projektleiter für die Nachhaltigkeit von München 2018 neutral und objektiv über das Thema „Ist Olympia München 2018 nachhaltig?“ berichten können, wie es die Einladung zum Vortrag erwarten lässt?
Das Fazit von Buchert hat „Nachhaltiges Garmisch-Partenkirchen“ ist auch schon im Internet veröffentlicht und bietet das übliche Greenwashing. Wen wundert es, dass es so lautet: „Zusammenfassend kann man die Frage „Ist Olympia 2018 nachhaltig“ mit ja beantworten.“ Das Fazit ist hier zu finden.