„München 2022: Der DAV stellt sich seiner Verantwortung, DAV 9.11.2013, 18.15
Die Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins (DAV) ist vorbei. Insgesamt rund 600 Delegierte aus 265 Sektionen haben sich in Neu-Ulm eingefunden, um zwei Tage lang über wichtige Themen für den Verband zu debattieren und Entscheidungen zu treffen. Das wichtigste Thema: München 2022. Die Delegierten haben sich mit klarer Mehrheit gegen Olympische Spiele in den Bayerischen Alpen ausgesprochen. Das Hauptargument war die Belastung der alpinen Umwelt. Gleichzeitig fordert der DAV eine Einbindung in den Bewerbungsprozess, falls die morgigen Bürgerentscheide positiv ausgehen. Damit stellt sich der DAV seiner gesellschaftlichen Verantwortung als Naturschutz- und Bergsportverband.
Zwei Stunden engagierte Debatte
Die Delegierten haben es sich nicht leicht gemacht mit ihrer Entscheidung. Zwei Stunden lang tauschten Befürworter und Gegner der möglichen Olympiabewerbung ihre Argumente aus. Die kritischen Stimmen setzten sich letztlich durch: 70 Prozent sprachen sich gegen eine Bewerbung aus.“
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„‚Wir sind ein Naturschutzverband‘, sagte Günther Manstorfer, Vorsitzender der Sektion München, die den Antrag mit eingebracht hatte. ‚Wir sehen das als Erfolg für die Umwelt an'“ (dpa, Alpenverein gegen Olympische Winterspiele, in augsburger-allgemeine.de 9.11.2013, 19 Uhr). Walter Treibel, Vorsitzender der Sektion Oberland: „Es geht um unsere Glaubwürdigkeit. Wir müssen unserem Gewissen folgen“ (Effern, Heiner, Harter Schwenk auf Gegenkurs, in SZ 11.11.2013).
Kleine Randnotiz: DOSB-Generaldirektor Michael Vesper versuchte bis zum Schluss, die DAV-Abstimmung zu beeinflussen. Er überreichte DAV-Präsident Josef Klenner am 8.11.2013 auf der DAV-Hauptversammlung eine Auszeichnung des IOC (vermutlich mit Gruß vom neuen IOC-Präsidenten Bach). „Am Tag darauf musste der Generaldirektor lernen, dass die 600 Delegierten des Alpenvereins das differenzierter sehen: Sie lehnen mit 70 Prozent überraschend deutlich Winterspiele in München und in den bayerischen Alpen ab“ (Ebenda).
Schon am 30.10.2013 hatte sich der Bundesjugendleitertag des JDAV auf seiner Sitzung mit über 450 Jugendleiterinnen und Jugendleiter nahezu einstimmig gegen die Bewerbung München 2022 ausgesprochen.
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