München, 09.06.2011, PM 14/11 FA, Umweltpolitik
Die Bewerbungsgesellschaft München 2018 lieferte am 11.01.2011 das große „Bid Book“ mit den endgültigen Bewerbungsunterlagen für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 in München beim IOC ab. Da es sich um die zentrale Grundlage der Bewerbung handelt, hätte man auf den rund 400 Seiten qualitativ Hochwertiges erwarten sollen, schließlich werben die Bewerber laufend mit der hohen Qualität ihrer Bewerbung.
Doch weit gefehlt – bei gründlicher Analyse stellt man eine lange Liste von Mängeln, Lücken, Fehlern, Übertreibungen, Wiederholungen und Falschdarstellungen, aber auch sinnfreiem „Füllmaterial“ fest.
„Dem IOC und auch der Öffentlichkeit werden Dinge vorgegaukelt, die bei näherem Hinsehen an Märchen erinnern“, sagt Christian Hierneis, der Hauptautor der Stellungnahme. „Zudem konnten wir feststellen, dass dem IOC wie auch der Öffentlichkeit viele Fakten verschwiegen werden. Dazu bedurfte es genauer Recherchen auch in weiteren Papieren wie „Host City Vertrag“ oder „Multi Party Agreement“, die neben einigen weiteren Unterlagen nach wie vor geheim gehalten werden. Nur so ergibt sich ein Gesamtbild auch aller Belastungen und Risiken, die wir in der Stellungnahme dargestellt haben. Wir sind gespannt, wie die Bewerber bis zur Entscheidung am 6. Juli versuchen werden, Gegenargumente gegen unsere fundierte und mit nachprüfbaren Fakten gespickte Stellungnahme zu finden.“
„Kompakt zusammengefasst steht hier alles, was auch die Bürger von Garmisch-Partenkirchen über das drohende Unheil für ihre Heimat wissen sollten“, ergänzt Axel Doering, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in der Marktgemeinde. “Viele Aussagen im Bid Book entsprechen nicht den Tatsachen, wie z.B. die Behauptung alle Grundstücke stünden zur Verfügung“
Warum bei allen vorhandenen Problemen wie z.B. den schlechten Umfragewerten und der fehlenden Olympiabegeisterung in der Region(Kapitel 3.11), den nach wie vor ungelösten Grundstücksfragen in Garmisch-Partenkirchen (Kapitel 9.12), der drohenden Fällung von 2.000 Bäumen alleine in München (Kapitel 11) oder dem nichtssagenden Umweltkonzept (Kapitel 6.10), dem inzwischen galloppierenden Klimawandel und vielen weiteren negativen Aspekten die Bewerber für München so optimistisch ins Rennen gehen, ist nicht nachvollziehbar und erscheint eher als Reklametrick..
Was die Versprechungen der Bewerber wert sind sieht man schon an den Kosten nur der Bewerbung. Die Versprechungen, die Bewerbung alleine aus Sponsorengeldern zu finanzieren hat sich in Luft aufgelöst und es verbleiben gewaltige Kosten für die Steuerzahler. Wie sollen da die benötigten und im Bid-Book vorausgesetzten Sponsorengelder in Milliardenhöhe fließen (Kapitel 7)?
Abzurufen ist die Stellungnahme unter
http://www.nolympia.de/wp-content/uploads/Gesamt.pdf
www.bund-naturschutz.de (aktuell: Newsticker)
www.bund-naturschutz.de/presse/archiv/umweltpolitik.html (Presse-Archiv)
Anlagen:
PDF-Kurzfassung (5 Seiten) und
PDF-Langfassung (58 Seiten) der Stellungnahme
Für Rückfragen.
Christian Hierneis: 0178-537 20 48