Im Februar 2011 – während der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen – herrschten tagsüber ausnahmslos Plusgrade – sogar im zweistelligen Bereich. Auch die Nachttemperaturen waren für die Jahreszeit viel zu warm.
Im Februar 2018 sollen nach den Plänen der Bewerbungsgesellschaft auf dem Gelände von Gut Schwaiganger die olympischen schneeabhängigen Langlauf- und Biathlon-Wettbewerbe stattfinden.
Schwaiganger bei Ohlstadt liegt auf 660 m ü. NN in sonniger Lage und ist schon jetzt die meiste Winterzeit schneefrei.
In Zeiten des Klimawandels überrascht der Glaube, dass Olympische Winterspiele 2018 – also in sieben Jahren – in Höhenlagen von 660 m ü. NN auf dem Gelände von Gut Schwaiganger bei Ohlstadt und auf 708 m ü. NN bis 1650 m ü. NN in Garmisch-Partenkirchen (noch) möglich – und dazu auch noch „klimaneutral“ – sein könnten.
Sogar der Vorsitzende des Bayerischen Klimarats und frühere Leiter des MPI für Meteorologie, Prof. Hartmut Graßl, warnt für die Olympischen Winterspiele 2018 vor Schneemangel in Garmisch-Partenkirchen.
In Schwaiganger sind bisher weder Sportstätten noch Beschneianlagen vorhanden. Für die Beschneiung der Langlauf- und Biathlon-Loipen und Sportstätten sollen insgesamt ca. 10 Kilometer Wasserleitungen für 21 Schneekanonen temporär ins Erdreich eingegraben und nach den Spielen wieder ausgegraben werden.
Das Gelände in Schwaiganger müsste für die Beschneileitungen und Zapfstellen aufgegraben werden: „Nur eine fest installierte Beschneiungsanlage ist technisch in der Lage, innerhalb einer vorgegebenen Zeit von 65 h die Strecke mit ausreichend Schnee (50 cm Mächtigkeit) zu belegen“ (Umweltkonzept der Bewerbung). Dabei handelt es sich um ein 7,6 km langes Leitungsnetz. Über eine weitere 1,75 km lange Leitung soll die Loisach als Wasserspender angezapft werden
Die Kühlung des Beschneiwassers gilt inzwischen als “unabdingbar”. Umfangreiche Anlagen mit Hauptpumpen, Leitungen und Kühltürmen wären auch in Schwaiganger erforderlich.
Der Energieverbrauch für die Olympische Grundbeschneiung der Nordischen Loipen wird mit 50 cm
Kunstschnee und ca. 65.000 kWh angesetzt. Hinzu kommt die „Nachbeschneiung“in etwa gleicher Höhe – und dies alles für 17 Tage.
Sehr fraglich ist, ob man in solchen sonnigen und tiefen Lagen in sieben Jahren überhaupt noch beschneien kann, denn auch Kunstschnee braucht Minustemperaturen.
27 Millionen Euro sollen die Sportanlagen in Schwaiganger kosten, davon werden 25 Millionen nur für den temporären Ausbau veranschlagt.