Aktualisiert 6.12.2011
OB Ude zur vom DOSB abgeblockten Bewerbung München 2022: „Ich scheue die politische Auseinandersetzung überhaupt nicht, weil ich der Meinung bin, dass die Garmischer Grundstücksbesitzer ihre Möglichkeiten ausgereizt haben und die Mehrheitsverhältnisse in Garmisch bekannt sind“ („Die Olympia-Bewerbung ist nicht vom Tisch“, in sueddeutsche.de 5.12.2011).
Es folgen Aussagen von hier wohnenden oder arbeitenden Münchern, welche die konkreten Probleme und Existenzbedrohungen der Garmisch-Partenkirchner Grundeigentümer leugnen und herunterspielen oder ihnen rein finanzielle und egoistische Interessen unterstellen. Sie selbst würden vermutlich im umgekehrten Fall sofort mit Rechtsanwalt und Polizei drohen, falls ihr eigener Besitz bedroht wäre.
„Am Ende handelte es sich um parteipolitische Grabenkämpfe im Garmischer Unterholz. Uns haben abgewählte Gemeinderäte Knüppel zwischen die Beine geworfen.“ OB Ude nach Durban (zeitonline 8.7.2011)
„Mehrheitsentscheidungen müssen respektiert werden, das entspricht unserer demokratischen Kultur. Man darf aber nicht erlauben,dass Einzelinteressen die Mehrheitsentscheidungen torpedieren.“
Thomas Bach zu den Garmisch-Partenkirchner Grundeigentümern (merkur-online 13.2.2011)
“Die große Mehrheit der Menschen dort ist für die Spiele. Dass sich ein paar querstellen, ist ganz normal, das wird sich legen.”
Willy Bogner über die Garmisch-Partenkirchner Grundeigentümer (Interview in faz.net 28.1.2011)
„Aber das IOC ist in der Lage, das Ganze in die Perspektive zu rücken und zu erkennen, was PR-Aktionen eines einzelnen Anwalts sind und wo wirkliche Substanz steckt.“ Thomas Bach (Neues Deutschland 26.1.2011)
„Ich habe wenig Verständnis dafür, dass Menschen ihre Einzelinteressen nicht in den Hintergrund stellen und sagen: Hier geht es um eine Sache, die unserem Land insgesamt gut tut. Solch ein Ereignis nützt auch der Wirtschaft und schafft viele Jobs.“ Roland Berger
(SZ 8.1.2011)
Ude nach dem Skirennen am Münchner Schuttberg: „Den von den Medien beschriebenen ‚Bauernaufstand“ gegen die Spiele gebe es nicht. Das habe ihm der Präsident des Bauernverbandes kürzlich bestätigt. Die Bauern, die ihr Geld mit der Landwirtschaft verdienten, seien für die Bewerbung. Probleme machten ‚vier, fünf, sechs Grundeigentümer, die etwas für sich herausschlagen wollen‘. Diese Gruppe veranstalte ein ‚öffentliches Spektakel‘, was einfach dadurch motiviert sei, dass sie ‚keinerlei Chancen auf Erfolg‘ hätten“ (SZ 3.1.2011).
„Hier muss die Mehrheit der Deutschen hinter diesen Spielen stehen. Unsere Chancen sind wirklich gut. Das lassen wir uns nicht von einzelnen kaputt machen.“
Thomas Bach, ZDF-Sendung Sportler des Jahres 19.12.2010 (Hahn, Jörg, Verwirrende Signale, in faz.net 20.12.2010).
„Bei aller Liebe zur bayerischen Folklore – so langsam reicht es jetzt mit dem Provinz-Aufstand der Garmischer Grundstücksbesitzer gegen die Olympischen Spiele. Was die Bauern und Grundeigner aufführen, mag mancher für sympathische Aufmüpfigkeit halten – in Wahrheit ist das Sturheit und Egoismus… Aber hier stehen Einzelinteressen gegen die Mehrheit. Es wäre demokratisch, sich zu beugen.“
Arno Makowsky, Auf dem Ego-Trip, in Abendzeitung 15.12.2010
Die Wünsche der Mehrheit „verschwinden hinter dem lauten Protest der wenigen. Immerhin sprechen sich 64 Prozent der Garmisch-Partenkirchner für die Bewerbung aus…“ Mit dem Ultimatum „haben sie einen kritischen Punkt überschritten. Sie haben sich nicht nur im Ton vergriffen. Mit der Drohung, sich selbst an das IOC zu wenden, fordern sie die Regierung geradezu heraus: Die kann nun nicht mehr auf Einfühlungsvermögen und Entgegenkommen setzen, sie muss jetzt zeigen, dass sie das Gemeinwohl über das Eigentum der Grundbesitzer stellt.“ Annette Ramelsberger, 59 Bauern gegen den Rest der Welt, in SZ 14.12.2010
„Saure Wiesen gibt’s auch in München, aber wenigstens sind die nicht subventioniert.“
Willy Bogner (SZ 20.7.2010)
„Die Bewerbung habe nie ein Transparenzproblem gehabt, es gebe keine Geheimniskrämerei – weder um Bauten noch um Finanzen. Schließlich stünde das sogenannte Mini Bid Book im Internet, zwar nur in englischer und französischer Sprache, aber das sei allgemein verständlich, auch in Garmisch-Partenkirchen.“ Bernhard Schwank, Michael Vesper (SZ 21.7.2010)
OB Ude wird anlässlich der Eröffnung der Oktoberfest-Ausstellung im Münchner Stadtmuseum zitiert: „Die Münchner Bürger seien schon vor 200 Jahren bereit gewesen,ein großes Ereignis durch die Bereitstellung ihrer Grundstücke zu unterstützen, stichelt Ude – ‚dies als kleine Botschaft nach Garmisch‘.“ SZ 10.7.2010
„Mir gehen diese Quertreiber in Alpennähe gegen den Strich.“
Karl-Heinz Rummenigge, SZ 15.7.2010
„Wenn ihr die Spiele nicht wollt, kriegt ihr keine.“
Willy Bogner SZ 15.7.2010
„An ‚einzelne Bauern’, die ‚ihre hochsubventionierten Wiesen’ nicht an die olympischen Organisatoren verpachten wollten, appellierte er, ihrer Verantwortung für das Land gerecht zu werden’.“
SZ 28.1.2010 über Willy Bogner
„Was machen wir Sportler, wenn’s schlecht läuft, wenn nix mehr geht? Dann muss man mit Brachialgewalt sozusagen die Bewegungsmuster aufbrechen…“
Christian Neureuther, Quer 15.7.2010
„Niemand hat Gemeinden gezwungen, sich zu bewerben.“
Willy Bogner, Gasteig 13.4.2010
„Ich glaube, dass in der Zukunft in Oberammergau auch Stimmen laut werden, dass das so schlau nicht gewesen ist, sich hier allzu sehr zu zieren. Hier wurde ein Kuchenstück zurückgewiesen.“
Christian Ude, 5.7.2010 B5
In der Sendung „Quer“ kommen Bauern aus Garmisch-Partenkirchen zu Wort, denn: „Für diese Menschen hat die Wiese einen Wert, der mit Geld nicht zu bezahlen ist“ – Veronika Bartl, Bäuerin in Garmisch-Partenkirchen äußert sich dazu: Es geht darum, dass wir unseren Grund erhalten möchten und da gibts so einen Spruch, der heißt „Wenn ich gewusst hätt, dass mei Kuah a Gras frisst, na hätt i mein Acker net teert.“
Quer 15.7.2010
Willy Bogner an die Bauern in Garmisch-Partenkirchen: „Die haben sich jeglicher Kommunikation verschlossen“. Es gehe ihnen vor allem um Geld.
Auf die Frage, ob die widerspenstigen Grundbesitzer nur die Preise hochtreiben wollten, antwortete er: „Dem würde ich nicht widersprechen. “
Willy Bogner eine Woche nach seinem Rücktritt, merkuronline 13.9.2010